Istanbul: "Grüner Patriarch" Bartholomaios I. wird 75

Bartholomaios I. ist ein weltweit anerkannter Theologe und Ökumeniker - Aktuell gilt sein Hauptinteresse dem Panorthodoxen Konzil, das im März 2016 in Istanbul stattfinden soll

Istanbul, 17.2.2015 (KAP/KNA) Der griechisch-orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel wird am Sonntag (eigentlich 29. Februar) 75 Jahre alt. Als Nachfolger des Apostels Andreas trägt er den Titel "Ökumenischer Patriarch", der ihn zum Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie mit ihren rund 300 Millionen Mitgliedern macht. Bartholomaios I. ist ein weltweit anerkannter Theologe und Ökumeniker. Sein Bemühen gilt der Einheit der Weltorthodoxie und dem Dialog mit anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Mehrmals besuchte der Patriarch den Vatikan. Der promovierte Kirchenrechtler, der sieben Sprachen spricht, ist ein wichtiger Gesprächspartner für Islam und Judentum. Weltweite Anerkennung findet Bartholomaios I. auch für sein ökologisches Engagement, das ihm den Ehrennamen "Grüner Patriarch" einbrachte.

 

Als Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie verfügt er über keinerlei Jurisdiktionsbefugnisse über die nationalen Kirchen. Die türkischen Behörden erkennen die gesamtorthodoxen Aufgaben des Patriarchats nicht an. Sie sehen in Bartholomaios I. lediglich den obersten Seelsorger der wenigen tausend in der Türkei verbliebenen griechisch-orthodoxen Christen. Während deren Zahl stetig sinkt, sind dem Patriarchat jedoch direkt rund 3,5 Millionen Gläubige in Teilen von Griechenland sowie in der Diaspora in Nord- und Südamerika, Mittel- und Westeuropa sowie in Australien unterstellt.

 

Als Metropolit von Chalcedon wurde Bartholomaios I. 1990 ranghöchster Metropolit der Heiligen Synode und hatte den Vorsitz mehrerer Kommissionen, darunter die Bereiche Kirchenrecht und Ökumene. 1991 wurde er zum Ökumenischen Patriarchen und 270. Nachfolger des Apostels Andreas gewählt.

 

Geboren wurde Bartholomaios I. am 29. Februar 1940 als Dimitrios Archondonis auf der türkischen Insel Imbros. Er studierte an der Hochschule von Chalki und erhielt bei seiner Diakonenweihe den Namen des Apostels Bartholomäus. Zur weiterführenden Ausbildung ging er nach Rom, ins französische Bossey und nach München.

 

Verbindungen nach Deutschland und Österreich

 

Bartholomaios ist Deutschland und Österreich seit seinem Studienaufenthalt in München in den 1960er-Jahren Zeit intensiv verbunden. Zurück in der Türkei, absolvierte Bartholomaios I. das traditionsreiche Priesterseminar auf der Insel Chalki vor Istanbul. 1971 ordnete Ankara die Schließung des Seminars an. Wie islamische Imame vom Staat ausgebildet, besoldet und kontrolliert würden, so müsse auch die christliche Theologie dem Staat unterstehen, verlangt die Türkei bis heute. Die Kirche lehnt das ab.

 

Als Bartholomaios 1991 zum Patriarchen gewählt wurde, durfte auf Chalki schon seit 20 Jahren nicht mehr gelehrt werden; die Seelsorge für die 2.000 bis 3.000 orthodoxen Christen in der Türkei ist gefährdet. Als Notmaßnahme vereinbarte Bartholomaios I. mit der türkischen Regierung deshalb die Blitzeinbürgerung orthodoxer Geistlicher aus dem Ausland. Damit ist aber auch an seinem 75. Geburtstag die anstehende Frage der Nachfolge noch nicht wirklich geklärt. Ein türkischer Staatsbürger muss es sein.

 

Eine Neueröffnung von Chalki, die das Problem grundsätzlich lösen würde, ist vorerst nicht zu erwarten. Die Regierung in Ankara deutete zwar mehrmals ihre Gesprächsbereitschaft an, verknüpft das Thema seit einiger Zeit aber wieder direkt mit der Forderung nach Verbesserungen für die türkisch-muslimische Minderheit in Griechenland.

 

Panorthodoxes Konzil im Fokus

 

Bartholomaios I. setzt sich für eine Annäherung zwischen Orthodoxie und Katholizismus ein. Die Kirchen hatten sich vor knapp 1.000 Jahren im Streit getrennt. Mit Papst Benedikt XVI. (2005-2013), der ihn 2006 in Istanbul besuchte, sorgte der Patriarch für eine Wiederaufnahme der Einigungsgespräche, die jahrzehntelang brach gelegen hatten. Mit Benedikts Nachfolger Franziskus gab Bartholomaios I. dem Gesprächsprozess zuletzt weitere Impulse.

 

Aktuell gilt sein Hauptinteresse dem Panorthodoxen Konzil, das im März 2016 in Istanbul stattfinden soll. Heikelster Punkt ist die Kooperation mit der russischen Kirche, der weltweit mehr als die Hälfte der orthodoxen Christen angehören. Das Moskauer Patriarchat wiederholt ständig, dass in der Orthodoxie kein Primat im katholischen Sinn existiert, sondern dass in der orthodoxen Kirchenfamilie die Mehrheit entscheiden soll. Damit sichert sich Moskau das entscheidende Wort.

 

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