Zsifkovics: Brexit ist Weckruf für neuen europäischen Humanismus

Österreichischer Europabischof: "Europäischer Traum wäre nur dann ausgeträumt, wenn der Einsatz für Menschenrechte an letzter Stelle einer europäischen Vision stünde

Europabischof Ägidius Zsifkovics

 

Eisenstadt, 24.6.2016 (KAP) Vor einer "Schockstarre" warnt "Europabischof" Ägidius Zsifkovics angesichts der britischen Entscheidung zum EU-Austritt. Das "Brexit"-Votum sei bedauerlich, müsse aber zugleich als ein "Weckruf für einen neuen europäischen Humanismus" betrachtet werden, zu dessen Verwirklichung alle aufgerufen seien. "Der europäische Traum wäre nur dann ausgeträumt, wenn der Einsatz für Menschenrechte an letzter Stelle einer europäischen Vision stünde", erklärte der Eisenstädter Bischof, der Österreichs Kirche in der Brüsseler Kommission der EU-Bischofskonferenzen vertritt, am Freitag.

 

Zsifkovics sah den "zu respektierenden" Mehrheitsentscheid der Briten als "bedauerlichen Rückschritt für das Zusammenwachsen Europas, für die Vertiefung und Stärkung der europäischen Identität und des Projekts einer europäischen Solidargemeinschaft". Der Bischof warnte vor dem Erstarken von "Schrebergärten-Mentalitäten und Gruppenegoismen": Transnationale Probleme und Herausforderungen ließen sich kaum national lösen, denn "europäische Probleme können nur europäisch angegangen werden".

 

Angesichts seiner Vertrauens- und Orientierungskrise müsse das Friedensprojekt EU erneut Antworten auf Probleme der Gegenwart finden. Zu diesen zählte der Bischof die Flüchtlings- und Migrationskrise sowie die Suche nach einer gerechten, am Menschen orientierten nachhaltigen Gesellschafts- und Wirtschaftsform. Europa brauche wieder die Fähigkeit zu Integration, Dialog, Kulturbegegnung und zum Hervorbringen und Umsetzen von Visionen befähigt werden; der Traum dazu sei mit dem Ausgang des britischen Referendums "nicht ausgeträumt", dürfe nicht "von selbstherrilichen Totengräbern" beerdigt werden.

 

Der von Zsifkovics skizzierte "neue europäische Humanismus", den auch Papst Franziskus einfordere, sei zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Dies treffe laut dem Europabischof dann besonders zu, "wenn wir es alle miteinander nicht schaffen, an einem Europa zu arbeiten, das sich um seine Kinder kümmert, den Alten brüderlich beisteht, den Aufnahme und Schutzsuchenden hilft", ebenso wie auch fehlende Förderung und Achtung der Rechte des Einzelnen eine Gefahr darstellten.

 

"Arbeiten wir, wie der Papst so eindringlich appellierte, an der Verwirklichung jenes Traums von Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenwürde und die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand", so der abschließende Aufruf des Bischofs.

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Hl. Papst Johannes Paul II.

Trausdorf, 24. Juni 1988

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